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27.07.2002 - Kurzbericht von Johannes Marczinski

Sicherheitsworkshop auf Römö

Am Wochenende vom 27./28. Juli fand auf Römö ein Treffen zum Thema Sicherheit im Kitesport statt. In diesem Rahmen fand ein Sicherheitestraining für interessierte Kitesurfer statt und ein Praxistest von momentan erhältlichen Sicherheitssystemen.

Wir trafen uns am Samstag morgen vor dem Kite-Shop Römö und fuhren dann zum Surfabschnitt auf dem Strand. Dort hatten wir massig Platz, um uns auszubreiten. Das Wetter brachte zwar knallende Sonne, aber leider nur recht wenig Wind mit.

Es konnten alle bestehenden Systeme begutachtet werden und in der Praxis ausprobiert werden. Extrembelastungen waren aufgrund des zurückhaltenden Windes kaum möglich.

Systeme die ich selbst vor Ort gesehen und miterlebt habe waren:

  • Naish-Loop (vom neuen X2)
  • Takoon-Loop
  • Wipika-Loop
  • Flysurfer-Loop
  • Wichard-Eigenbauten
  • AlexKorb (Naish/ProLimit) Sicherheitshaken
  • Skyline Sicherheitshaken
  • Skyline passives Safety-System
  • Wichard-Lösung von X-Shooter (Thorsten Wickboldt)
Ganz grob lässt sich sagen, dass die Loops von Naish, Takoon, Wipika und Flysurfer recht gut zu funktionieren scheinen. Genauso wie die Wichard-Eigenbauten (wie nach dem System von Oliver Zernial - kitesurfing-kiel.de).

Der Sicherheitshaken von Alex Korb machte auf mich einen sehr durchdachten Eindruck. Man kann die Auslösekraft einstellen und hat zwei verschiedene Auslöseplatten, die man auf dem Auslösehebel montieren kann. So kann man die Auslösekraft sehr gering einstellen (damit dürfte man sogar beim Schleifen durch den Sand automatisch auslösen) oder so fest, dass ungewollte Auslösungen kaum mehr möglich sind. Kann man nur hoffen, dass der Haken bald in Serie verfügbar ist. Für den Prokiter wird der Haken kaum erste Wahl sein, da ein Mitdrehen der Safety-Leash nicht gewährleistet ist.

Der Skyline Sicherheitshaken ist genau das gleiche Prinzip (Auslöseklinke vom Gleitschirmfliegen auf Trapezhaken geschweisst) wie beim Alex Korb Haken. Hier bloss in einfacher Ausführung. Z.B. ohne Rückstellfeder, kein gepolsteter Haken, keine Verstellung der Auslösekraft usw. Achtung: Ein kleines Detailproblem gibt es bei Nutzung des Hakens mit einem Standard-Depowerloop. Löst der Haken aus, so kann sich der Loop so ungünstig im Trapezhaken verkeilen, dass man nicht in jeder Lage vom Loop getrennt wird. Hier muss man also z.B. einen Metallring als fest eingehakten Teil nutzen.

Interessant war das passive Sicherheitssystem von Skyline. Grundidee ist, dass beim Loslassen der Bar automatisch ein Safetysystem ausgelöst wird, in diesem Fall ein Wichard-Schäkel auslöst. Durch das Hochrutschen der Bar (unterstützt durch ein Gummi) schlägt die Bar gegen eine Kugel. An dieser Kugel ist eine Leine zum Wichard-Haken befestigt. So wird automatisch die Leine gezogen und der Wichard-Schäkel löst aus.

Hört sich so ganz interessant an, hat leider in der Praxis nicht funktioniert. Zum einen rutscht die Bar nicht weit genug hoch, um reproduzierbar sicher auszulösen. Zum anderen gab es noch ein paar Detailfehler, die zu gefährlichen Situationen führen können. Nach einer Überarbeitung des Systems wird es sich erneut einem Praxistest stellen müssen.

Die Überraschung des Wochenendes war das Safety-System von Thorsten Wickboldt von kiteproshop.com. Die seit langer Zeit naheliegenste Idee - nämlich die Frontleinen aufzusplitten (beide laufen parallel durch die Bar) und eine dieser Leinen gleichzeitig als Safety-Leine zu nutzen - wurde hier konsequent verfolgt und erfolgreich umgesetzt. Dadurch entfällt eine zusätzliche Safety-Leash, die sich irgendwo vertüdeln kann. Als Verbindung zum Kiter wurde ein zweistufiges Wichard-System integriert. Löst man den einen Schäkel aus, so wird die Safety ausgelöst. Löst man den zweiten Schäkel aus, so trennt man sich vom Gesamtsystem. Das Ausdrehen der Bar nach (gesprungenen) Mehrfach-Rotationen ist bei dem System eine reine Freude.

Einziger kleiner Nachteil bei dem System: Es gibt keinen klassischen Adjuster mehr auf den Frontleinen. Durch die gesplitteten Frontleinen kann man diesen natürlich nicht mehr integrieren. Man muss jetzt jeweils einen Adjuster auf den äusseren Steuerleinen haben. Damit dort kein herumbaumelndes Gurtband den Kiter nervt, hat Thorsten die Adjuster weggelassen und durch ein zweistufiges System ersetzt.

Das System wird in nächster Zeit bestimmt für Aufhebens sorgen. Hoffentlich ist es möglichst bald in Serie verfügbar.

Momentan wird von Uwe Schröder ein TÜV-Test der Sicherheitssysteme organisiert. Hoffen wir, dass sich möglichst viele Hersteller daran beteiligen.

Tja, soweit in Kürze ein paar meiner subjektiven Eindrücke. Oliver Zernial hat auch einen kurzen Bericht geschrieben, diesen findet ihr hier (es öffnet sich ein neues Browserfenster). Ebenso wird es in nächster Zeit einen ausführlichen Artikel in den Kitesurf-Magazinen geben. Dort werden dann auch Ergebnisse des TÜV-Tests veröffentlicht.


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